Bewegungsmangel – mehr bewegen, weniger sitzen
Wussten Sie, dass sich Kinder und Jugendliche nach aktuellen Untersuchungen – ähnlich dem Verhalten Erwachsener – nur noch rund 50 Minuten am Tag nennenswert bewegen? Den Rest der Zeit verbringen wir überwiegend im Sitzen oder in liegender bzw. ähnlicher Position. Was scheinbar harmlos klingt, kommt im medizinischen Vergleich den Auswirkungen einer Bettlägerigkeit gleich. Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Organe sowie unser Nervensystem werden nicht mehr ausreichend beansprucht und nehmen bei dauerhaft ausbleibender Belastung vermeidbaren Schaden.
Unsere Muskeln werden in Ihrem Umfang und damit – gleichsam der nur noch in geringem Maße genutzten Organe – in ihrer Leistungsfähigkeit reduziert. Knochen, Sehnen und Bänder verlieren an Substanz, büßen ihre Stabilität ein und erhöhen damit das Risiko, sich bei vermeintlich leichten bzw. einfachen Bewegungen zu verletzen. Die Fähigkeit, Arme, Beine und Rumpf unabhängig voneinander bzw. diese - ähnlich dem Tanzen – in harmonischer Abstimmung zu bewegen, lässt ebenfalls nach. Das erhöht zusätzlich die zuvor beschriebene Verletzungsgefahr und schränkt weitreichende Aktivitäten unseres zentralen Nervensystems ein.
Entsprechende Funktionseinschränkungen können durch ein Mehr an Bewegung behoben bzw. präventiv begegnet werden. So beugt ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität den unliebsamen Nebenwirkungen des Bewegungsmangels vor und schützt vor Bagatell-Verletzungen, Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie vor Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Sogar unsere Gedächtnisleistung und Stimmungslage können positiv beeinflusst werden.
Egal, was dir Spaß bereitet – jede Bewegung zählt. Alles in der Hoffnung, dass die Phasen körperlicher Aktivität deutlich zu- und die vielen Stunden der Inaktivität merklich abnehmen. Möglichkeiten dazu gibt es viele: Statt den Bus bzw. Auto das Fahrradwählen, regelmäßig spazieren gehen oder das Auto etwas weiter vom Zielort entfernt parken. Gönn dir mal wieder eine Radtour, hole die Inlineskates aus dem Keller oder verabrede dich mit Freunden zum Fußballspielen. Auch deine Büroarbeit kannst du aktiver gestalten. Telefoniere im Stehen. Gehe beim Lesen deiner E-Mails und anderer Texte im Raum hin und her oder verschaffe dir bewegte Pausen. Lass deiner Kreativität freien Lauf und beherzige ergänzend die folgenden Grundsätze:
Absolviere 10.000 Schritte am Tag. Werde darüber hinaus 2 bis 3 mal pro Woche sportlich aktiv und verbrauche durch das Training - zusätzlich zum „normalen“ Energiebedarf – wöchentlich insgesamt etwa 1.500 bis 3.000 kcal. Trainiere so intensiv, dass du die Belastung als „etwas anstrengend“ bis „anstrengend“ empfindest und du ins Schwitzen kommst. Gönne dir zwischen den einzelnen Sporteinheiten eine Pause von 2 bis 3 Tagen. Kombiniere Sportarten bzw. Übungen, welche deine Kraft und Ausdauer sowie deine Beweglichkeit und Koordination verbessern. Mach was dir dauerhaft Spaß macht und begeistere dir nahestehende Personen, deinem Vorhaben nachzueifern. Das gibt dir zusätzlichen Antrieb und unterstützt dich in Phasen unzureichender Motivation.