Krafttraining – nicht nur gut für den Körper
Kraftsport erfreut sich seit einigen Jahren größerer Popularität denn je. Vergangen sind die Zeiten, in denen in dunklen Kellern angerostete Langhanteln nebst eigenartiger Geräuschkulisse gestemmt wurden, um danach dosenweise Thunfisch zu essen. Heutzutage ist Krafttraining in all seinen Facetten in der breiten Masse angekommen. Was diese Sportart so beliebt macht, wo die Vorzüge für Körper und Geist liegen und welche Dinge es als Anfänger zu beachten gilt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Bewegung ist extrem wichtig für ein gesundes Leben. Laut WHO ist körperliche Inaktivität aktuell der viertgrößte globale Risikofaktor für einen frühen Tod. Kraftsport speziell ist ein hervorragendes Werkzeug, um mehr Schwung ins eigene Leben zu bringen und diesem Risikofaktor zu trotzen. Aus einer gesundheitlichen Perspektive ist es neben Ausdauersport die wohl effektivste Form der körperlichen Aktivität. Einer der Gründe, warum ein Mangel von Bewegung mit erhöhtem Risiko für die eigene Gesundheit verbunden ist, ist die sogenannte Sarkopenie. Dies ist die medizinische Bezeichnung für den Abbau von Muskelmasse. Mit Sarkopenie werden verschiedene Krankheitserscheinungen in Verbindung gebracht, darunter Übergewicht, hoher Blutdruck, erhöhtes Risiko für Diabetes, um nur ein paar zu nennen. Kraftsport ist eine der wirkungsvollsten Mittel, um Sarkopenie entgegenzuwirken.
Kraftsport ist allerdings nicht nur der körperlichen Gesundheit zuträglich – auch im mentalen Bereich bringt die Stärkung des Körpers erhebliche Vorteile mit sich. Menschen, die regelmäßig trainieren, haben bessere Hand-Auge-Koordination, erhöhte Konzentrationsfähigkeit, zeigen bessere Gedächtnisleistung und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen depressive Verstimmungen.
Jeder Anfang ist schwer – das gilt im Bereich des Kraftsports ebenso. Wichtig ist, sich vor Augen zu führen, dass es sich hierbei eher um einen Marathon als einen Sprint handelt. Will heißen: es ist besser, langsam anzufangen und durch Konstanz zu glänzen, als sich direkt zu Beginn zu übernehmen und nach kurzer Zeit das Interesse zu verlieren. Man muss auch nicht täglich stundenlang trainieren, um Erfolge zu erzielen. Zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, jeweils etwa 45 Minuten lang, reichen vollkommen aus. Dabei macht es Sinn, einem Ganzkörper-Trainingsplan zu folgen, der sich besonders aus Grundübungen wie Kniebeugen oder Liegestützen zusammensetzt. Diese sind besonders effektiv, weil sie mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen – so werden beim Liegestütz beispielsweise neben der Brustmuskulatur auch die Schultern und der Trizeps trainiert. Wer Zugang zu einem Fitnessstudio hat, kann diesen selbstverständlich in Anspruch nehmen. Aber auch ohne Langhantel oder Kraftgeräte kann man tolle Ergebnisse erzielen. Übungen mit dem Eigengewicht sind nicht nur überall und jederzeit umsetzbar – sie sind auch hervorragend dazu geeignet, Fähigkeiten wie Gleichgewicht und Koordination zusätzlich zu schulen.