Persönlichkeitsentwicklung – Alles eine Frage des richtigen Mindsets?
„Alles beginnt und endet mit der richtigen Einstellung“ – Wer kennt diese Weisheit oder ähnliche Sprüche nicht. Mitunter bringen uns jene vermeintlichen Floskeln zum Fluchen und setzen uns immer dann zu, wenn wir bei herausfordernden Aufgaben oder in anderen kräftezehrenden Situationen weder ein noch aus wissen. Im Ausweg tendieren wir nicht selten dazu, schwere Aufgaben zu meiden, wichtige Entscheidungen anderen zu übertragen und beim Scheitern, die Schuld außerhalb der eigenen Verantwortung zu suchen.
Was sich im ersten Moment als große Erleichterung anfühlt, kann langfristig zur Entwicklung eines so genannten statischen Selbstbildes führen und damit der eigenen, insbesondere psychischen aber auch physischen und kognitiven Gesundheit schaden. Die eigenen Fähigkeiten werden zunehmend als fremdbestimmt oder talentgegeben bewertet. Eine persönliche Weiterentwicklung scheint nur in Abhängigkeit von genetischer Disposition, von Glück oder Pech sowie vom überwiegenden Zutun anderer möglich. Nicht selten bleiben Personen mit entsprechender Einstellung unter ihren Möglichkeiten zurück und verharren dadurch in einem inneren Konflikt. Durchaus erreichbare schulische, sportliche, berufliche und/oder private Erfolge bleiben aus, weil die dazugehörigen Anstrengungen erst gar nicht in Angriff genommen werden. Dies wiederum mindert das eigene Zutrauen und führt im schlimmsten Fall dazu, dass großartige Entwicklungschancen ungenutzt bleiben.
Eine genauere Betrachtung der oben genannten (vermeintlichen) Floskel kann dabei Abhilfe schaffen. So belegen zahlreiche Studien, dass wir die Geschicke durchaus eigenständig in die Hand nehmen können und sich die damit verbundenen Mühen, nicht nur für die Sache an sich, sondern auch für unsere Gesundheit auszahlen. Energie, die wir für das Zweifeln und Hadern aufwenden, wird frei und kann an anderer Stelle produktiv eingebracht werden. Das steigert die eigene Leistungsfähigkeit, erhöht die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Bewältigung herausfordernder Aufgaben und verbessert so unser persönliches Wohlbefinden. Dieses wiederum wirkt sich langfristig in hohem Maße positiv auf allen Ebenen unserer Gesundheit aus.
Es lohnt sich also, die eigene Einstellung zu hinterfragen und sich weg vom statischen, hin zu einem dynamischen Selbstbild zu entwickeln. Einem Selbstbild, welches einer inneren Haltung entspricht, die der Selbstwirksamkeit Vertrauen schenkt. Einer inneren Haltung, die uns in dem Bewusstsein leben lässt, dass die Entwicklung unserer Fähigkeiten nicht primär durch Glück, Pech, Genetik, Talent und dem guten Willen anderer, sondern vielmehr durch unser eigenes Handeln – im Zweifelsfall auch durch die gezielte Suche nach Unterstützung – bestimmt ist.