Warum Sucht- und Gewaltprävention wichtig ist.
Naturgemäß steigt mit der Pubertät die Experimentierfreudigkeit unserer heranreifenden Schützlinge. Zigaretten, Alkohol, Cannabis und andere Suchtmittel rücken schleichend in den Focus der Jugendlichen und üben nicht selten eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Was zum Leidwesen von Lehrern, Eltern sowie Angehörigen in begrenztem Maße zum Prozess des Erwachsenwerdens gehört, lässt sich nicht immer vermeiden und bedarf daher besonderer Beachtung.
Neben der sinnvollen Umsetzung entsprechender Verbote und der damit verbundenen Restriktionen setzen wir auch in diesem Kontext auf unsere ergänzenden Präventionsangebote. Egal, ob im Unterricht oder in gesonderten Workshops: Unsere Schüler sollen die Gründe, Wirkmechanismen sowie Risiken der Abhängigkeit verstehen und dadurch ihr eigenes Verhalten selbstreflektierend überdenken. Ferner möchten wir sie dafür sensibilisieren, aufeinander Acht zu geben. Unsere Schüler sollen ein Suchtverhalten rechtzeitig als solches identifizieren und Hilfe geben können, wo Hilfe notwendig ist. Dabei sollen neben den Risiken der „klassischen“ Drogen auch die Gefahren der zunehmend verbreiteten Internet-, Spiel-, Medien- und Kaufsucht beleuchtet werden.
Neben dem „Herumexperimentieren“ und sich „mal ausprobieren“ gehören auch Meinungsverschiedenheiten sowie andere zwischenmenschliche Differenzen zum jugendlichen Reifeprozess. Was sich in Teilen mit dem Bedürfnis der Individualisierung begründen lässt und nicht selten mit einer eher harmlosen Abgrenzung beginnt, mündet hier und da in ernstzunehmenden Konflikten, deren Eskalation wir in mehrfacher Hinsicht entgegenwirken möchten.
Als Schule mit humanistischem Bildungsideal und werteorientiertem Erziehungsansatz (Humanität, Toleranz sowie Weltoffenheit leiten unsere schulischen Bemühungen) setzen wir auch an dieser Stelle auf eine Vielzahl präventiver Maßnahmen. So lernen unsere Schüler im Fach Rhetorik, ihre Sicht der Dinge auszudrücken und den eigenen Standpunkt selbstbewusst zu vertreten. Dass andere Meinungen ebenso zulässig sind und bei ausbleibendem Konsens die Akzeptanz beider Ansichten ein lohnendes Ergebnis ist, wird gleichsam vermittelt. Unterstützt wird dieses Vorgehen durch Workshops zum Thema gesunde/gewaltfreie Kommunikation, welche Wege der achtsamen und einander wertschätzenden Verständigung aufzeigen. Kommt es dennoch zu einem Streit, welcher von den Konfliktparteien und/oder Außenstehenden als nicht lösbar erscheint, helfen unsere speziell geschulten Mediatoren sowie unsere Kolleginnen und Kollegen des sozial-pädagogischen Fachbereichs.
Großes Ziel ist es, eine Schul- und Arbeitsatmosphäre zu entwickeln, in der sich Schüler, Lehrkräfte sowie sonstiges Personal wertgeschätzt und damit rundum wohl fühlen. Unterschiedlichste Ansichten sollen ihren Platz finden, offen diskutiert und umsichtig respektiert werden. Jedwede Anwendung von Gewalt oder deren Androhung soll möglichst im Vorfeld abgewendet werden.